Psychologie des Alterns

Themen für das Sommersemester 2025

(1) „Wie alt fühle ich mich heute?“: Schwankungen im subjektiven Alter und ihre Zusammenhänge mit täglichen Erlebnissen (2 Plätze; Jana Nikitin)

Das subjektive Alter, also wie alt oder jung Menschen sich fühlen, beeinflusst entscheidend ihr Wohlbefinden, ihre Gesundheit und ihr Verhalten. Diese Tagebuchstudie untersucht über zwei Wochen hinweg, wie Schwankungen im subjektiven Alter mit täglichen positiven (uplifts) und negativen (hassles) Erlebnissen sowie weiteren potenziellen Einflussfaktoren zusammenhängen. Die Masterarbeit ist Teil einer internationalen Studie und übernimmt die Datenerhebung in Österreich. Neben der eigenen Datenerhebung koordinieren Sie auch die Datensammlung durch Studierende eines Forschungsorientierten Praktikums. Die Arbeit bietet somit sowohl inhaltliche als auch organisatorische Herausforderungen und vermittelt praktische Forschungserfahrungen.

Literatur:

Early, A. S., Reynolds, C. M., & Neupert, S. D. (2024). Traumatic losses permeate daily emotional experiences: roles of daily uplifts and subjective age. Applied Psychology: Health and Well-Being, 16(3), 1289–1304. https://doi.org/10.1111/aphw.12530

Shenkman, G. Shrira, A., Kornadt, A.E., Neupert, S. D., Tse, D. C. K., Can, R., Palgi, Y. (2024) Cultural differences in daily coupling of subjective views of aging and negative affect, The Journals of Gerontology: Series B, 79(9), gbae124. https://doi.org/10.1093/geronb/gbae124

 

(2) „Ich tanze nicht mehr ausgelassen“: Wie soziale Normen das Verhalten von älteren Menschen beeinflussen (1 Platz; Jana Nikitin)

Gesellschaftliche Normen, die älteren Menschen bestimmte Verhaltensweisen zuschreiben oder untersagen, können dazu führen, dass sie auf Aktivitäten verzichten, die ihnen Freude bereiten oder ihrer Gesundheit zuträglich wären. Diese Masterarbeit repliziert eine frühere Studie, die untersucht hat, wie soziale Normen die kognitive Verfügbarkeit von kontranormativem Verhalten beeinflussen. Die Studie wird als Online-Experiment durchgeführt und zielt darauf ab, die Ergebnisse der Originalstudie zu überprüfen und die Mechanismen des Effekts genauer zu beleuchten. Idealerweise zeigt die Arbeit Wege auf, wie kontranormative Verhaltensweisen gefördert werden können.

Literatur:

Kalkstein, D. A., Hook, C. J., Hard, B. M., & Walton, G. M. (2022). Social norms govern what behaviors come to mind-And what do not. Journal of Personality and Social Psychology, Advance online publication. doi.org/10.1037/PSPI0000412

North, M. S., & Fiske, S. T. (2013). Act your (old) age: prescriptive, ageist biases over succession, consumption, and identity. Personality and Social Psychology Bulletin, 39(6). doi.org/10.1177/0146167213480043

(3) „Die Alten sind schuld am Klimawandel“: Wie soziale Normen die Motivation für umweltfreundliches Verhalten beeinflussen (1 Platz; Jana Nikitin)

Der Klimawandel ist eines der drängendsten globalen Probleme, und sozialer Zusammenhalt zwischen Generationen ist entscheidend, um effektive Lösungen zu finden. In dieser Masterarbeit wird untersucht, wie die Zuschreibung von Schuld an ältere Menschen im Zusammenhang mit dem Klimawandel ihre Motivation für umweltfreundliches Verhalten beeinflusst. Eine Online-Studie soll ein Experiment replizieren, das zeigt, ob unterschiedliche Perspektiven – Schuldzuweisung vs. Gleichstellung der Interessen zwischen Jung und Alt – Auswirkungen auf Spendenbereitschaft und andere Verhaltensweisen haben. Zusätzlich sollen Mechanismen untersucht werden, die diese Effekte erklären, wie z. B. wahrgenommene soziale Normen oder emotionale Reaktionen. Ziel ist es, besser zu verstehen, wie soziale Zuschreibungen die Motivation für prosoziales Verhalten fördern oder hemmen können.

Literatur:

Wirth, M., de Paula Couto, M. C., Pavlova, M. K., & Rothermund, K. (2023). Manipulating prescriptive views of active aging and altruistic disengagement. Psychology and Aging, 38(8), 854–881. https://doi.org/10.1037/pag0000763

Bissing-Olson, M. J., Fielding, K. S., & Iyer, A. (2016). Experiences of pride, not guilt, predict pro-environmental behavior when pro-environmental descriptive norms are more positive. Journal of Environmental Psychology, 45, 145-153.


Bei Interesse an einem ausgeschriebenen Masterarbeitsthema bewerben sie sich bis 31. Jänner über dieses Formular mit einem kurzen Motivationsschreiben (max. 1 Seite), Lebenslauf und Sammelzeugnis. Darüber hinaus haben sie auch die Möglichkeit, eine direkte Anfrage bezüglich einer Masterarbeitsbetreuung (auch mit eigenem Themenvorschlag oder eigener Forschungsidee) zu stellen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Arbeitsbereichs.


Wichtig!

Bitte beachten Sie, dass nur Student*innen betreut werden, die ein Seminar, TEWA, VU oder Praktikum unseres Arbeitsbereichs absolviert haben. Sollten Sie noch keine Lehrveranstaltung des Arbeitsbereichs absolviert haben, kontaktieren Sie uns, um eine individuelle Lösung zu besprechen.

Bewerbung für die ausgeschriebenen Themen siehe oben (Deadline Bewerbungsphase: 31. August bzw. 31. Jänner).