Psychologie des Alterns

Themen für das Wintersemester 23/24

Fühlen wir uns in der Natur jünger? (3 Personen; Jana Nikitin und Fiona Rupprecht)

Das Ziel dieser Studie ist herauszufinden, ob sich Menschen in der Natur jünger fühlen als sie tatsächlich sind. Warum ist das wichtig? Wir wissen aus früheren Studien, dass Menschen, die sich jünger fühlen, gesünder, glücklicher und zufriedener sind. Es ist aber noch unklar, ob man das gefühlte Alter auch beeinflussen kann. Die Natur könnte einen solchen „verjüngenden“ Effekt haben. Außerdem könnte sie auch zum positiven Bild des Alterns beitragen. Um das zu untersuchen, werden Menschen unterschiedlichen Alters (ab 50) in ihrem Alltag befragt, ob sie sich gerade in einer naturnahen oder naturfernen Umgebung aufhalten, wie alt sie sich fühlen (und noch ein paar weitere Fragen, die damit zusammenhängen könnten). Dafür verwenden die Versuchspersonen eine App entweder auf ihrem eigenen oder einem von uns zur Verfügung gestellten Smartphone (ambulatory assessment). Sollte sich unsere Vermutung bewahrheiten, wäre der Naturaufenthalt eine einfache und für alle zugängliche Möglichkeit, ein gesundes und zufriedenes Altern zu fördern. Die Daten werden von mehreren Studierenden aus unterschiedlichen Projekten gesammelt und geteilt.

Freeman, C., Waters, D. L., Buttery, Y., & van Heezik, Y. (2019). The impacts of ageing on connection to nature: the varied responses of older adults. Health & Place, 56, 24–33. doi.org/10.1016/j.healthplace.2019.01.010

 

Resilienz im Alltag (3 Personen; Jana Nikitin und Christina Ristl)

Das Alter wird mit Abbau, Schwäche und Rückzug assoziiert. Viele Studien verweisen auf die Schädlichkeit solcher negativen Altersbilder für das eigene Altern. Ältere Menschen, die sich als schwach und hilflos wahrnehmen bzw. von anderen erwarten, so wahrgenommen zu werden, leiden unter schlechterer Gesundheit, weniger Zufriedenheit und kürzerer Lebensdauer. Wie kann man diesem Trend entgegenwirken? Eine Möglichkeit besteht darin, die Widerstandskraft (Resilienz) älterer Menschen zu erhöhen und damit negativen Altersbildern entgegenzuwirken. In dieser Studie soll daher untersucht werden, wie sich hohe Resilienz im Alltag manifestiert und ob sie zu positiveren Altersbildern führt. Dafür tragen die Versuchspersonen ab 50 in einer App auf ihrem (oder einem von uns zur Verfügung gestellten) Smartphone mehrmals am Tag ihre Antworten ein (ambulatory assessment). Die Daten werden von mehreren Studierenden aus unterschiedlichen Projekten gesammelt und geteilt. Das gewonnene Wissen über Resilienz im Alltag kann helfen, gezielte Interventionen zu entwickeln.

Windle, G., Markland, D. A., & Woods, R. T. (2008). Examination of a theoretical model of psychological resilience in older age. Aging & Mental Health, 12(3), 285–292. doi.org/10.1080/13607860802120763

 

Macht der Kontakt zu jüngeren Menschen das Altern besser? (3 Personen; Jana Nikitin und Fiona Rupprecht)

Unser Bild des Alterns ist vorwiegend negativ. Das kann unser eigenes Altern negativ beeinflussen. Es ist also wichtig Wege zu finden, der negativen Sicht aufs Alter und ältere Menschen entgegenzuwirken. Die Kontakthypothese postuliert, dass der Kontakt zwischen Gruppen zu einer positiveren Sicht auf die jeweils andere Gruppe führen kann. Das sollte auch für intergenerationale Kontakte gelten. Es ist allerdings noch unklar, wie optimaler Kontakt zwischen jungen und älteren Menschen – vor allem außerhalb der Familie – gelingt. In dieser Studie soll daher untersucht werden, wie natürlich auftretende Kontakte zwischen jungen und älteren Personen am besten gelingen. Dafür werden im ersten Schritt ältere Personen (ab 50) in ihrem Alltag zu intergenerationalen Kontakten befragt und die kontextuellen und persönlichen Bedingungen eines positiven Austauschs untersucht (mittels ambulatory assessment; die Daten werden von mehreren Studierenden aus unterschiedlichen Projekten gesammelt und geteilt). Außerdem können wir so herausfinden, ob positiver intergenerationaler Austausch die Sicht auf das eigene Altern verbessern kann.

Pettigrew, T. F., & Tropp, L. R. (2006). A meta-analytic test of intergroup contact theory. Journal of Personality and Social Psychology, 90, 751–783. doi.org/10.1037/0022-3514.90.5.751

 

Vorbereitung auf das Beste oder auf das Schlimmste? (3 Personen; Jana Nikitin und Fiona Rupprecht)

Wenn man im Alter zufrieden sein will, muss man sich auf das Alter vorbereiten. Menschen bereiten sich aber generell zu wenig auf das Alter vor. Was motiviert also Menschen dazu, sich auf das Alter vorzubereiten? Ein Faktor ist, wie positiv oder negativ man das Alter sieht. Erwartet man nur Abbau und Verluste im Alter oder verbindet man das Alter auch mit positiven Dingen? In anderen Worten, will man das Schlimmste verhindern oder das Beste erreichen? Bisherige Forschung zu dieser Frage ist noch sporadisch und vor allem fehlt noch kausale Evidenz. In dieser Studie soll daher die positive oder negative Sicht aufs Altern experimentell induziert und danach getestet werden, ob Menschen mit einer positiven Sicht eher bereit sind, sich auf das Alter vorzubereiten, als Menschen mit einer negativen Sicht. Die Ergebnisse dieser Studie sind gesellschaftlich und individuell relevant, als dass wir daraus lernen könne, was die Vorbereitung aus Alter motiviert.

Kornadt, A. E., Voss, P., & Rothermund, K. (2015). Hope for the best, prepare for the worst? Future self-views and preparation for age-related changes. Psychology and Aging, 30(4), 967–976. https://doi.org/10.1037/PAG0000048

 

 


Bei Interesse an einem ausgeschriebenen Masterarbeitsthema wenden Sie sich bitte an Dorothea Zonka (dorothea.zonka@univie.ac.at) mit einem kurzen Motivationsschreiben (max. 1 Seite) und Lebenslauf. Darüber hinaus haben Sie auch die Möglichkeit, eine direkte Anfrage bezüglich einer Masterarbeitsbetreuung (auch mit eigenem Themenvorschlag oder eigener Forschungsidee) zu stellen.

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Bewerbung für die ausgeschriebenen Themen siehe oben (Deadline Bewerbungsphase: 31. August bzw. 31. Jänner).